Generalversammlung vom 17. Juli 2012

Christian Albert ist neuer Obermeister - Markus Döllner mit im Vorstand

Nürnberg (buc) – Die Bäcker-Innung Nürnberg hat einen neuen Obermeister: In der Jahreshauptversammlung wurde der bisherige Kassier Christian Albert mit 28 Stimmen (bei einer Enthaltung) zum Nachfolger von Manfred Kerschbaum gewählt, der aus Altersgründen nicht mehr kandidiert hatte. Als neues Vorstandsmitglied wurde zudem Fach- und Werbewart Markus Döllner bestimmt, der im Herbst evtl. das Amt des Lehrlingswartes von Uwe Walzel übernehmen soll.




HWK-Präsident Heinrich Mosler (rechts) und Manfred Kerschbaum (links) gratulierten Christian Albert zur Wahl.

Mit diesen Personalien hat man wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Und die bringt große Herausforderungen, wie Manfred Kerschbaum bei der Sitzung in der innungseigenen Gaststätte „Bäckerhof“ betonte. Etwa die schwindende Mitgliederzahl – seit seinem Amtsantritt 2004 sank sie um fast 50 Prozent von 91 auf heute 54. 2011 verlor man zwei Beitragszahler, konnte mit Dieter Federschmidt von der Nüback GmbH („Lebkuchen & Allerlei“) aber auch einen neuen gewinnen. Das Thema einer Innungsfusion bleibe daher aktuell. Der scheidende Obermeister bedauerte, dass seine Vorstöße zum Nachbarn Fürth und für eine „Mittelfranken-Innung“ gescheitert seien.

Zufrieden zeigte sich der 68-jährige Bäckermeister mit der hohen Qualität der Innungsbäckereien, von denen das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2011 keine beanstandet habe (bayernweit aber acht). Erfolge habe er auch mit aktiver Öffentlichkeitsarbeit nach dem Müller-Brot-Hygieneskandal, der Einrichtung einer gemeinsamen Geschäftsstelle mit der Fleischer-Innung 2009 oder der finanziellen Ordnung des unlängst wieder für drei Jahre verpachteten Bäckerhofs erzielt. Kerschbaum rückblickend: „Ich habe das Amt nie nur als Job gesehen, sondern als Aufgabe und Verpflichtung für das Nürnberger Bäckerhandwerk.“

Seine Verdienste dabei würdigte u.a. sein 40-jähriger Nachfolger, der bekannte, es sei ihm und seiner Familie nicht leicht gefallen, ja zur Kandidatur zu sagen. Rudi Hammerbacher, Vorsitzender der Sängergesellschaft der Innung, die die Versammlung unter der neuen Chorleiterin Ursula Auwetter musikalisch umrahmte, dankte für die gute Zusammenarbeit und sagte Albert Unterstützung für die Zukunft zu. Das tat auch Uwe Walzel, der sein Amt als Bezirks-Lehrlingswart bereits an einen jungen Ansbacher Kollegen abgegeben hat und sich nach 21 Jahren als Innungs-Lehrlingswart demnächst auf das Amt des stv. Obermeisters konzentrieren will.

Als Gastredner dankte Heinrich Mosler, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken, Manfred Kerschbaum für seine 28 Jahre währende Vorstandsarbeit und hofft auf künftig ebenso gute Kooperation. Er umriss die Lage des Handwerks im Bezirk als „gut wie nie“. 90 Prozent der 21800 Betriebe mit ihren 125000 Beschäftigten betrachteten ihre Lage als „gut“ oder „befriedigend“, die Zahl der Lehrstellen sei mit 9400 stabil. Aber: 2020 werde die Zahl der Schulabgänger bayernweit nur noch 24000 (im Jahr 2000: 50000) betragen – Lehrlings- und Fachkräftemangel seien vorprogrammiert. Deshalb appellierte Mosler: „Bilden Sie aus!“ Erfreulich nannte er die Wirkung der Imagekampagne des Handwerks, die ab September durch eine eigene 55-ct-Briefmarke mit dem Slogan „Ich bin Handwerker – ich kann das!“ ergänzt werden soll.

Innungsmitarbeiterin Angela Burger blickte zurück auf Ereignisse des vergangenen Jahres: Bedauerlich dabei die Auflösung des traditionsreichen Bäcker-Seniorenvereins, erfreulich der Erfolg der Weihnachtsspendenaktion mit 3000 Euro für die Elterninitiative krebskranker Kinder. Eine wichtige interne Personalie war das Ausscheiden von Geschäftsführer Markus Gstader; als Ersatz hat nun Carina Reindl (43), gelernte Bankkauffrau, einen Minijob bei der Innung.Markus Döllner berichtete von werbewirksamen Veranstaltungen wie der dreitägigen Berufsinfo-Börse in der Agentur für Arbeit oder der Brotprüfung mit den Nachbarinnungen, die 280 Euro Verkaufserlös für ein Flüchtlingsprojekt erbrachte.

Sehr gut fiel Christian Alberts letzter Kassenbericht aus; die Rücklagen könnten kräftig erhöht werden. Der Hauhalt 2012 wird mit 143.000 Euro angesetzt. Einstimmig beschlossen wurde eine neue Gebührenordnung. Der ehemalige Innungschef Manfred Kerschbaum und Ehrenmitglied Franz Modschiedler wurden als neue Kassenrevisoren gewählt.